Warum mir die Fleischlos-Challenge so am Herzen liegt
22 Juli 2022
Nach der Diagnose hat mir ein Arzt eine sehr, sehr radikale Ernährungsumstellung empfohlen. Damit es nicht falsch verstanden wird und der Arzt nicht in einem schlechten Licht dasteht: ICH habe den Arzt angesprochen und um Rat gebeten und ich schätze diesen Arzt wirklich sehr! Immer noch!
Aber es hat für mich nicht funktioniert.
Seinen Anweisungen folgend hatte ich von heute auf morgen alles umgestellt (abgestellt trifft es eigentlich eher, denn die Liste der Verbote war ellenlang) und ich hatte keine Ahnung, was ich essen sollte und wie ich mich satt kriegen wollte. Um den Anspruch, dass es auch noch lecker schmecken soll, ging es schon gar nicht mehr.
Ich habe mich wirklich bemüht und es eine ganze Weile durchgezogen.
Dann bin ich zu meiner Schwester nach Deutschland gefahren, und damit meine Mutter sich nicht so erschreckt “Aber Kind, du isst ja gar nichts” hatte ich mich entschlossen, eine Auszeit einzulegen und dort einfach ziemlich normal mitzuessen.
Nach etwa einer Woche in Deutschland komme ich aus der Dusche, gehe an dem grossen Wandspiegel vorbei und erschrecke vor meinem eigenen Spiegelbild. Vor der Narbe, wo eigentlich mal eine Brust war….
…ich hatte diese Krebsschxxx für einen Moment einfach vergessen!
Seit dem ist mir klar, dass glücklichsein beim Essen ein total wichtiger Faktor ist.
Ich hatte nur aus Vernunft und aus Angst auf all die Dinge verzichtet, die ich früher gern gegessen habe. Und so wurde ich mit jeder Mahlzeit an meine Diagnose erinnert. Das kann so nicht richtig sein!
Also beschloss ich, sämtliche Einschränkungen über Bord zu werfen und erst einmal wieder ganz normal zu essen. Und das habe ich so lange gemacht, bis ich von mir aus den Wunsch gespürt habe, wieder gesünder zu essen.
Ich habe gesünder gegessen, es hat sich gut angefühlt und ich wollte mehr.
Ich habe gelernt, dass dies für mich die einzige Art ist, wie es funktioniert. An der ganz langen Leine. Ohne Zwang.
Es geht also auch mal einen Schritt zurück. Dann ist mir plötzlich nach ungesundem Kram. Statt mich dann aber mit Selbstvorwürfen zu überschütten, habe ich auf meiner Krebsreise etwas ganz tolles gelernt:
Selbstliebe
Ich vergleiche mich dann gern mit einem Hund an einer ganz langen Leine, der vom Weg abkommt um ein bisschen rumzuschnüffeln.
Wenn man ihn lässt kommt er meist von allein zurück. Genauso nehme ich einfach nur zur Kenntnis, dass meine Ernährung gerade suboptimal ist. Ich beobachte das ganze, vertraue mir, dass ich das wohl gerade brauche und lasse mir Zeit. Irgendwann nervt mich die ungesunde Ernährung dann selber an und ich will wieder meine Superpower zurück. Dieses Gefühl, welches man nur hat, wenn man seinen Körper optimal mit Nährstoffen versorgt.
Und dann bin ich plötzlich wieder “back on track”
Deshalb ist meine Mission, UNVERKRAMPFTE, gesunde Ernährung zu vermitteln. Es muss aus dir rauskommen. Freiwillig. Weil du willst, nicht weil du musst.
Deshalb habe ich mir die 7-Tage-fleischlos-essen-Challenge überlegt. Denn mir würde es wirklich nicht einfallen, zu irgendeiner Frau zu sagen: “Wenn du dich gesund ernähren willst, musst du das Fleisch weglassen”. Vielmehr möchte ich, dass wir spielerisch einfach nur mal 7 Tage das Fleisch durch andere, leckere Dinge ersetzen.
Ich erhoffe mir, dass du eine Woche fleischlos gegessen hast und dir erstaunlich wenig gefehlt hat. Du hast dann tolle Rezepte an der Hand, die du anschliessend immer mal wieder und gern immer öfter nachkochen kannst und es nicht mehr an der Umsetzung scheitert.
Schwierig ist nämlich immer nur der Anfang.
Wenn ich anfange, mich gesund zu ernähren, will ich automatisch immer mehr. Dieses Rad will ich auch bei dir ins Rollen bringen.
Also, mach doch einfach mit!
Lass dich inspirieren, einen Schritt Richtung Gesundheit zu tun. Nimm den Druck raus ist mein Geheimtipp.
Die Challenge findet vom 1.-7.8.2022 statt. Du kannst dich hier noch für die Challenge anmelden.
Ach ja, und sie ist kostenfrei.
Vielen Dank für das schöne Foto von dem Mädchen mit Wassermelone an Caju Gomes @unsplash.com
Liebste Yvonne, du beschreibst die emotionalen und intellektuellen Widersprüche des Alltags wirklich sehr genau und sehr nachvollziehbar… genauso geht es mir auch und ich glaube die Selbstfürsorge, und das Herausfinden was mir wirklich gut tut, ist der gesunde Weg. Ein Buchtitel passt da auch gut: „Geh wohin dein Herz ♥️ dich trägt…“ Einen dicken Kuss von Gabi
Liebe Gabi, vielen, lieben Dank für deinen Kommentar. Es freut mich total, dass du verstanden hast, worum es mir geht. Um die unverkrampfte, gesunde Ernährung…denn zumindest laut meiner eigenen Erfahrung ist dies die grösste Herausforderung beim gesunden essen. Vielen Dank für den Buchtipp, das schaue ich mir gleich an!