Mein Detox Tagebuch

Irgendwann im Sommer 2022 am Strand haben Carmen López und ich einen Deal gemacht..
ein “Detox Tauschhandel”.
Ich kümmer mich um den Detox-Ernährungsplan und Carmen übernimmt das “Seelen-Detox”.

Wie es mir damit so ergangen ist habe ich in diesem Tagebuch festgehalten.

Januar 2023

Ich habe meine Bücher und Fachliteratur gewälzt, viel zum Thema gelesen, mir überall das Beste rausgepickt und meinen eigenen Detoxplan erstellt.

Es kann losgehen.

Eigentlich wollten wir viel früher loslegen, aber die Weihnachtszeit ist ja nun wirklich eine undenkbar schlechte Zeit für ein Detox. Zu viele Leckereien, Weihnachtsfeiern und “Zambombas” – die andalusische Form von Adventssingen.
Eigentlich hat man immer irgendein Event, daher kann ich nur raten: einfach anfangen. Der perfekte Zeitpunkt kommt eh nie. Hilfreich ist es allerdings, wenn die ersten Tage noch kein Event, Essen mit Freunden oder eine Hochzeit ansteht. So kannst du dich ein bisschen eingrooven, bevor deine Standfestigkeit auf die Probe gestellt wird.

Vorbereitungswoche- wie ist es mir ergangen?

Noch finde ich das alles recht verwirrend und ich fühle mich leicht überfordert.
Zum Glück erinnere ich mich aber noch an die “Go Green Challenge”, bei der wir im August eine Woche fleischlos gegessen haben. Genau zu überlegen, was man die ganze Woche über essen wird ist eine Menge Arbeit, aber wenn man das einmal geschafft hat ist die Woche, die dann folgt um so angenehmer. Man muss nicht mehr nachdenken, der Kühlschrank ist voll, der Plan ist bereit, das Rezept liegt parat. Den Rest kann man im Halbschlaf erledigen und muss nicht mehr nachdenken.
Dieser Gedanke macht mir Mut. Es wird also schon werden.
Ich rate dir ausserdem: guck alles genau durch, welche Lebensmittel hast du im Haus, was brauchst du noch. Mache dir eine vollständige Einkaufsliste und besorge alles. Erleichtert die Sache ungemein!

Dann legen wir mal los!

“Carmen, bist du bereit?”

Ich rate dir, deine Anfangsdaten zu erfassen und sie irgendwo zu notieren. Solltest du gern auch ein bisschen abnehmen wollen, wird es dir helfen und dich motivieren. Solltest du nicht abnehmen wollen ist es wichtig, dein Gewicht im Auge zu behalten, um rechtzeitig gegensteuern zu können.

Hier meine Anfangsdaten:

Körperlicher Zustand
Startgewicht: 54 kg
Taillenumfang: 84 cm

Seelenzustand
ich fühle mich “pferdegesichtig” (das ist das Wort, welches mir immer in den Sinn kommt, wenn ich mit meinem Spiegelbild nicht zufrieden bin) und gehetzt…
… dass ich jetzt auch noch aus meiner geliebten Routine gerissen werde und mir alle Mahlzeiten neu organisieren muss hilft nicht gerade dabei, mich ausgeglichener zu fühlen…

Was ist diese Woche anders und wie ist es gelaufen?

Während der Vorbereitungswoche geht es noch nicht so richtig los, aber ich mache mich schon mal mit der Liste der “Verbotenen und erlaubten Lebensmittel” bekannt, denn während dieser Woche soll ich mich so gut es geht schon danach richten.
Ausnahmen sind noch erlaubt, und in Bereichen, wo “viel gesündigt wird” darf ich auch langsam runterfahren und die Woche nutzen um mich meinem Ziel langsam zu nähern.
Würde ich z.B. mehrere Tassen Kaffee am Tag trinken (du hast es dir sicher schon gedacht, Kaffe steht leider auf der “Verboten” Seite), würde ich während der Übergangswoche auf eine Tasse pro Tag reduzieren und mit dem Beginn des 21 Tage Detox dann den Kaffee ganz weglassen.

Sündige ich wirklich nirgendwo so richtig, oder bin ich jetzt zu ergeizig oder zu aufgeregt? Keine Ahnung. Ich gehe auf jeden Fall in allen Bereichen gleich “Cold Turkey” und halte mich voll an die Liste.

Gar nicht so einfach konform der Liste zu kochen!

Ich beschliesse, mir das Leben nicht so schwer zu machen und einfach schon die Rezepte aus dem Detoxprogramm zu benutzen. Ich schaue sie durch und suche mir einfach einige aus.
Zum Frühstück esse ich selbstgemachten Kokosjoghurt mit Obst und Nüssen (wie immer) und zum Abendbrot Buchweizenbrot mit Avocado.

Geht doch :-). Habe ich mir schwieriger vorgestellt. Nun bin ich ganz gespannt, wie es nächste Woche so laufen wird.

Bereits nach wenigen Tagen der Vorbereitungswoche ist auf die Toilette gehen plötzlich eine “2 Minuten Sache”..so schnell hab ich gar keine Veränderung erwartet.

Ich und meine tollen Ratschläge..

Ich schaue in das VON MIR erstellte Programm und ich fühle mich ein bisschen wie eine “Betrügerin”, denn ich schreibe Dinge wie “nehm dir Zeit für dich!”, “Der Detox ist nichts, was man mal eben “dazwischenschiebt” und all so schöne Sachen.

Und was mache ich?

Gefühlt hetze ich von einem Termin zum nächsten und- ja- ich denke ich kann es nicht anders ausdrücken, ich versuche den Detox irgendwie dazwischenzuquetschen.

“So geht das nicht, Yvonne!”

Dass ich es nicht schaffe, mich an meine eigenen Ratschläge zu halten stresst mich noch doller.
Notiz an mich selbst: erheblicher Verbesserungsbedarf!

Aber immerhin bekomme ich es relativ regelmässig hin, mich zu bewegen.
Ich absolviere mein normales Programm, also 2 mal die Woche schwimmen, einmal Yoga. Die anderen Tage gehe ich spazieren. Das Audio von Carmen habe ich dabei und befolge ihren Rat. Ich mag dieses Innehalten und mir meiner Umgebung bewusst werden. Es kehrt wirklich Ruhe ein.

Detox-Tagebuch: Woche 1

Eso es lo que hay (das ist, was es gibt)

Nun geht es also so richtig los. Mit der Liste der “verbotenen und erlaubten Lebensmitteln” habe ich mich schon ganz gut bekannt gemacht. Der Speiseplan ist fertig, die Rezepte sind rausgesucht und zum Glück habe ich mir die Mühe gemacht, alles was ich diese Woche brauche, zu besorgen. Daher finde ich es jetzt überhaupt nicht mehr schwer. Im Gegenteil. Nicht mehr dieses ewige nachdenken “was koche ich denn heute?”, ich gucke einfach auf meinen Zettel und das ist, was es gibt. Fertig.

Während der Detoxwochen sind Frühstück und Abendbrot flüssig– na, dann mal los! Nun kommen also noch Säfte, Shakes und Suppen dazu. Ich war sehr gespannt auf meinen Frühstücksshake. Er schmeckt echt lecker. Und macht erstaunlich satt!

Aufwendig oder leicht? Ich kann mich nicht entscheiden

Ich kann mich nicht ganz entschliessen, ob ich das alles sehr aufwendig finde oder ob es leicht geht. Aufwendig ist es eigentlich gar nicht. Nur ungewohnt. Ich muss mich daran gewöhnen, dass Spontanität nicht angesagt ist. Es wird nicht einfach nach etwas gegriffen, was lecker im Weg rumliegt, denn gegessen wird nur was der Plan sagt und wann der Plan sagt. Da muss ich mich noch ein bisschen dran gewöhnen. Aber eigentlich ist das ganz erholsam. Einfach nicht nachdenken müssen.

Dienstag: ich reise an meinen Lieblingsort am Ledrosee

..zwar nur in Gedanken, aber immerhin :-). Carmen hat mir eine Meditation geschickt und ich begebe mich an diesen Ort. Wenn die Frage nach einem besonderen oder entspannenden Ort aufkommt, denke ich immer an den Ledrosee. Früh morgens aufzustehen, wenn noch niemand im Wasser ist und die Oberfläche spiegelglatt ist..die hohen Berge, die direkt an den See grenzen- das ist mein besonderer Ort. Hier werde ich also die nächsten Wochen öfter vorbei schauen- das ist gut.

Mittwoch: mir ist kalt und mir fehlt der Kaffee

Ich trinke eigentlich kaum noch richtigen Kaffe (meistens trinke ich Lupinenkaffee), aber heute finde ich es total schlimm, dass er auf der “verboten” Seite steht, denn der verführerische Geruch von Kaffee scheint mich zu verfolgen. Jeden Tag gehe ich an diesem Café vorbei und es fällt mir nichts auf…heute rieche ich schon von Weitem den leckeren Geruch nach Kaffee und finde es sehr schwierig, nicht einzukehren
….schnell weitergehen, Yvonne!

Donnerstag- heute läuft es irgendwie nicht rund

Ich habe nicht besonders gut geschlafen. Ich hatte die ganze Nacht über einen extrem trockenen Mund und das weckt Erinnerungen, die keiner braucht (an die Chemo, da fühlte mich auch immer so ausgetrocknet). Ich fühle mich den ganzen Tag müde und ausgezehrt und finde, ich sehe nicht gut aus. Meine Haut ist trocken und meine Haare fühlen sich strubbelig an. Ich fühle mich irgendwie, als wäre ich 20 Jahre älter. Es tut nichts weh, aber alles ist so furchtbar mühsam. Ich hatte mir das mit dem Detox eigentlich so vorgestellt: ich strotze vor Energie und unbändiger Lebensfreude…hmm, da bin ich wohl noch nicht so ganz angelangt.
Ich lese nach und es ist total normal, vor dem Hoch kann es auch erst ein Tief geben. Der Körper entgiftet.

Mit dem Speiseplan komme ich aber gut klar.
Die Suppe ist schnell gemacht und schmeckt sehr lecker. Ich bin froh, dass ich es schaffe, dem Plan so treu zu bleiben.
An die Shakes am morgen habe ich mich gewöhnt und finde es sehr angenehm und praktisch. Ich habe eine grosse Flasche mit Strohhalm und nehme sie mit an den Schreibtisch. Bis zum Mittagessen schaffe ich es ohne grossen Hunger.

Heulsuse

Gestern war ich schon irgendwie so rührseelig. Ich habe meine Serie bei Netflix geschaut und irgendwie kamen mir dauernd die Tränen. Völlig unverhältnismässig. Also, um ehrlich zu sein ist es eine Krimiserie, das Wort “Sentimental” beschreibt die Serie nun wirklich nicht, haha.
Mittwoch war ich also sehr gefühlsbeton, Donnerstag schalte ich noch einen Gang höher und bin völlig heulig und überfordert vom Leben. Alles ist mir zu viel.
Ich schlafe eine Mega-Siesta von 2 Stunden- danach geht es mir ein bisschen besser.

Freitag – besser drauf, aber hungrig

Ich habe gut geschlafen, obwohl ich wieder diesen total trockenen Mund hatte. Das nervt mich sehr, denn ich will nicht an die Chemo erinnert werden.
Heute bin ich aber besser drauf. Das Gefühl der Überforderung löst sich langsam auf.
Allerdings habe ich den ganzen Tag Hunger. An meinem Scheibenwischer klebt ein Flyer von irgend so einem Ekel-Fastfood-Kram…und ich finde, es sieht einfach nur lecker aus 🙂 Mir ist total danach irgendeinen Sch… zu essen.
Heute habe ich Blähungen. Am Ende kann ich sagen “Zum Glück” denn ich glaube es waren die Blähungen, die mich dazu gebracht haben dem Programm treu zu bleiben…wenn ich das schon alles durchmache soll es am Ende wenigstens für etwas gut sein.

Die Verdauung funktioniert weiterhin Razfaz. Dass es so leicht geht und dieses “Gefühl der vollständigen Entleerung” ist wirklich sehr angenehm.
Ich erinnere mich noch, dass ich mich früher mal gefragt habe “was soll das denn bedeuten, dieses Gefühl der vollständigen Entleerung” – ich versichere dir, wenn es so ist, erkennst du es sofort :-).

Du musst es doch eh machen, also mache es fröhlich, Yvonne!

Ich hetze nicht mehr so durchs Leben.
Die Dinge erledigen sich irgendwie einfacher, da ich aufgehört habe mich über alles zu ärgern.
Auf einmal finde ich, dass ich mir nur das Leben schwer mache wenn ich meine Energie dafür verschwende, mich zu ärgern.
Mich ärgern, weil ich noch Wäsche falten muss,
… mich ärgern, weil ich noch kochen muss,
…mich ärgern, weil das Wohnzimmer aufgeräumt werden muss.
“Du musst es doch eh machen, also mache es doch lieber fröhlich, Yvonne”. Diese neue Gelassenheit fühlt sich gut an!
Aber auch wenn ich mich nicht mehr drüber ärgere, diese Dinge müssen erledigt werden und deshalb komme ich nach wie vor nicht auf meine (von mir angepriesenen) 8 Stunden Schlaf. Mist!

Trotzdem fühle ich mich morgens ausgeruht. Das ist neu und ein gutes Gefühl!

Detox-Tagebuch: Woche 2

Detox auf dem Campingplatz – geht das?

Das Wochenende auf dem Campingplatz mit unseren Freunden war schon länger geplant. Ich finde, es passt nicht so optimal zu einem Detox, aber nun ist es halt so. Wir sitzen in einer grossen Gruppe zusammen und ich habe schwer Lust auf ein Bier, trinke aber Kombucha.
Der Tisch ist reich gedeckt. Zwar nicht unbedingt mein Geschmack, aber die Gambas und der Käse machen es mir doch ziemlich schwer. Ich habe mir Brokkolisuppe mitgebracht, die zum Glück echt lecker ist. Das hilft. Trotzdem fühle ich mich wie ein “Bicho raro” (ein merkwürdiger Kauz).

Am nächsten morgen wache ich sehr ausgeruht auf. Ich fühle mich ausgeglichen und habe Lust zu meditieren. Ledrosee, ich komme….

Die blöden Sprüche der Campingfreunde machen mich ein bisschen traurig – dafür bin ich aber die einzige ohne Kater

Am nächsten Morgen wollen wir alle zusammen eine Wanderung machen. Ich treffe die ersten Campingfreunde, als ich noch schnell den Abwasch erledigen wollte – sie sehen das Gefäss in dem ich meinen Shake gemixt habe…
…und ich bekomme die ersten doofen Sprüche.
Jaja, zieht ihr euch mal eure Industrie-Schoko-Croissants rein, ich trinke meinen Shake. Ich bin ein bisschen traurig darüber, aber ich bleibe hart – und meinem Detox treu. Am Abend essen wir wieder mit unseren Freunden und der einfachheithalber gibt es bei mir wieder Brokkolisuppe, davon habe ich mir einen grossen Tupper vorgekocht und mitgenommen.
Agueda fragt ob sie probieren darf und auch Noelia sagt “oh, das ist aber lecker”…aber ehrlich gesagt glaube ich, dass sie nur höflich sein wollen und ihnen nichts besseres zu meinem komischen Essverhalten einfällt. Das frustriert mich ein bisschen.
Aber ich sage mir, dass ich auch andere Freundinnen habe, die Spaß an gesunder Ernährung haben. Agueda und Noelia gehörten noch nie zur “ich mag Gemüse” Fraktion, aber sie sind trotzdem gute Freundinnen, also Schwamm drüber. Ich beschliesse, mich nicht von meinem “ich-fühle-mich-ausgeschlossen-Gefühl” runterziehen zu lassen.

Meine Standfestigkeit wird auf die Probe gestellt, denn es steigt eine riesen Party mit Band

Meine Standfestigkeit wird wirklich auf die Probe gestellt, denn an diesem Abend steigt hier die Mega-Party. Mit Band und allem drum und dran. Ich laufe schnell zum Campingsupermarkt und bunker den restlichen Kombucha- mein Trostpflaster. Ich gucke lieber nicht aufs Etikett, denn ich will gar nicht wissen, ob dieser Kombucha wirklich listenkonform ist. Besondere Umstände brauchen halt auch besondere Maßnahmen.
Kein Tropfen Alkohl und trotzdem tanze ich ausgelassen bis 1:00h. Das ist eine ganz neue Erfahrung für mich- feiern ohne Alkohol.
Auch wenn es nicht ganz einfach war, schon in dem Moment, in dem ich auf meine Campingmatratze sinke fühle ich mich grossartig. Denn ich weiß: alle werden einen Kater haben, nur ich nicht.
Obwohl ich auf der Campingmatratze nicht so gut schlafe fühle ich mich am nächten Tag fit wie ein Turnschuh.

Nach diesem Wochenende bin ich WIRKLICH stolz auf mich!
Ich bin mir treu geblieben und freue mich unglaublich über meine Willensstärke. Mein gutes Körpergefühl belohnt mich.
Die Industrie-Croissant – Bier-Fraktion hingegen sieht mit jedem Tag müder aus. Die brauchen bald Urlaub vom Urlaub. (“Ätschibätsch”)

Der Gürtel wird enger geschnallt

Ich muss meinen Gürtel ein Loch enger schnallen.
Abnehmen will ich nicht, also werde ich ab diese Woche mein Frühstück verdoppeln. Also einfach die doppelte Menge Shake bzw Saft herstellen.
Der schmelzende Taillenumfang ist allerdings willkommen, flacherer Bauch ist gut.

Ich freue mich auf die Mahlzeiten. Dieses Gefühl hatte ich völlig verlernt, da ich ständig etwas in mich reinstopfe und es nie mehr wirklich zum Gefühl “Hunger” kommt. Dabei ist es eigentlich wirklich schön, mit Bärenhunger zu essen. Man freut sich richtig auf das Essen und hat Appetit. Das Gefühl mag ich und will versuchen, es nach dem Detox mit in meinen Alltag zu nehmen!

Dienstag
Heute musste ich um 5:30h aufstehen. Ich bin WIRKLICH kein Morgenmensch. Ich hasse es, früh aufzustehen- früher wäre der ganze Tag im Eimer gewesen.
Heute hingegen fühle ich mich zwar auch ein bisschen müde, aber eigentlich ist es ein ganz normaler Tag.

Hey, was soll das denn? Eine Erkältung!

Mittwoch. Ich habe eine Erkältung. Hey! Was soll das denn? Ich mache einen Detox und habe erwartet, dass ich jetzt irgendwie Superpower bekomme– statt dessen bekomme ich eine Erkältung?
Naja, eigentlich ist es nur ein leichtes Schniefen. Schlecht fühle ich mich nicht. Ich fühle mich aber trotzdem irgendwie vom Detox betrogen..

10 Minuten vorm Wecker wach- ich dachte es wäre Zufall

Donnerstag.
Heute wache ich schon wieder 10 Minuten vor dem Wecker auf und fühle mich ausgeruht. Das ist mir gestern auch schon passiert, dachte aber es wäre “Zufall”. Mir fällt ausserdem auf, dass seit einiger Zeit die Nacht komplett durchschlafe oder maximal einmal in der Nacht wach werde.

Ich will Weissbrot, Käse und Schokolade

Heute habe ich allerdings wieder ständig Hunger. Oder besser gesagt Appetit. Ich will Weissbrot (esse ich sonst nicht), Käse und Schokolade. Ständig kreist die Lust zu sündigen und irgendeinen Quatsch zu essen in meinem Kopf rum…

Dafür klappt aber die Verdauung nach wie vor wunderbar und es gibt eine perfekte Wurst ( 🙂 )
Ich habe nach der Chemo echt viel für meine Darmflora getan, trotzdem habe ich das Gefühl, in diesen zwei Wochen hat sich meine Flora besser erholt als im ganzen letzten Jahr. Das ist toll!!! Aber ich bin auch erstaunt.
Ich hatte das bei meinen Recherchen zwar gelesen “damit sanieren wir gleichzeitig den Darm” dachte aber ehrlich gesagt so für mich “so ein Quatsch, in 3 Wochen”.

Lieber zum Nordic Walking als wieder ins Bett- das ist neu!

Samstag
Zum zweiten Mal diese Woche muss ich echt früh aufstehen. Es macht mich zwar nicht gerade froh, aber wieder ist es kein Problem.
Früher wäre ich so schnell wie möglich nach Hause gefahren und hätte mich noch mal ins Bett gelegt. “ist ja schliesslich Samstag”. Statt dessen denke ich heute “Morgenstund hat Gold im Mund” und gehe zum Nordic Walking!

Endlich ist Zeit für den Einlauf

Es ist Wochenende und ich habe endlich Zeit (und die nötige Privatsphäre) für einen Einlauf. Thomas und Elié gehen 3x die Woche zum Leichtatlethik, aber sie sind nur etwas über eine Stunde weg. Ich hätte früher nicht gedacht, dass man für einen Einlauf so viel Zeit einkalkulieren muss, aber eine Stunde reicht leider nicht. Man sagt zwar “einen Einlauf” aber da ist schon der Fehler. Man macht nämlich nicht einen Einlauf, sondern mehrere. Und zwar soviele, bis das Wasser ziemlich klar und sauber ist. Kleine Info am Rand, auch wenn ihr es so genau vielleicht gar nicht wissen wolltet :-).
Ich bin von der gesundheitsfördernden Wirkung von Einläufen sehr überzeugt – aber es scheitert bei mir oft daran, dass ich dieses grosse Zeitfenster, in dem ich ungestört zu Hause sein kann, oft nicht habe…
…wie auch immer. Heute ist es aber so, also ist Einlauf-Tag.
Als ich endlich fertig bin habe ich einen ganz flachen Bauch – Huuch!

Detox Tagebuch: Woche 3

Meine innere Ruhe und mein Fokus gefallen mir.

Ich gehe zu Elié ins Zimmer, sehe das übliche Chaos und bin in der Lage freundlich zu bleiben und ohne einen Kommentar wieder rauszugehen.
Eine innere Notiz “Das Problem Chaoszimmer müssen wir demnächst mal mit ihm angehen” reicht mir. Früher hab ich auch genau gewusst, dass es nichts bringen wird (ausser Streit) in dem Moment etwas zu sagen, aber ich konnte nicht anders. Irgendwie musste ich immer rumätzen.
Plötzlich fällt es mir leicht nichts zu sagen, da ich die Zuversicht habe, dass wir das mit unserem Sohn schon alles sehr gut hinbekommen werden. Es ist plötzlich so viel innere Ruhe und Gelassenheit da.

Zeit hat man nicht, man nimmt sie sich!

Ich stehe zur selben Zeit auf wie sonst auch. Und ich habe auch die selben Dinge zu erledigen, wie sonst auch. Aber trotzdem habe ich nach dem Aufwachen plötzlich Zeit zu meditieren.
Sonst fing immer schon gleich nach dem Aufwachen der Kopf an zu rattern “du musst noch dies, das und jenes erledigen”.
Ich glaube, es liegt daran, dass ich ausgeruht und voller Energie aufwache. Regelmässig zu meditieren tut mir wirklich gut. Es kehrt immer mehr innere Ruhe ein. Ich beame mich jetzt schon ganz einfach an meinen Lieblingsplatz am See und in Woche 2 hat Carmen noch einen drauf gelegt – und seit dem erstrahle ich in einem Mix aus Zitronengelb und Gold :-).
Jemand hat es mir einmal so beschrieben: “Meditation ist wie duschen. Man hat nicht immer Lust, macht es aber trotzdem jeden Tag”. Und das stimmt total. Man hat nicht immer Lust, aber konstant dran zu bleiben ist wirklich der gamechanger.

Seelendetox

Heute hatte ich mein Seelendetox-Gespräch mit Carmen. Es hat mir wirklich sehr gut getan.
Es fing damit an, dass ich mir überlegt habe, in welche Richtung das Gespräch gehen soll.
Wo drückt mein Schuh denn? Welche Baustelle habe ich? Ich habe ein bisschen darauf rumgedacht und bin mit den Gedanken in das Gespräch gegangen.
Einen kurzen Moment habe ich darüber nachgedacht, ob es jetzt eigentlich peinlich ist. Ich meine, Carmen ist meine Freundin, aber jetzt so mein inneres nach aussen zu krempeln…
…aber schon nach kurzer Zeit war klar, dass das Ambiente ganz entspannt und überhaupt nicht verkrampft ist. Obwohl wir uns nur per Zoom gesehen haben. Carmen hat so eine freundliche, wertungsfreie Art, dass ich mich sofort wohl gefühlt habe.
Ich habe geredet, Carmen hat mir zugehört. Ich habe eigentlich nie gesehen, dass sie sich etwas aufgeschrieben hat, aber dennoch hat sie immer wieder ganz treffsicher ein, zwei Wörter in die Runde geschmissen, die eigentlich all das, was ich wortreich und umständlich versucht habe auszudrücken, resümiert haben. Sie hat mich wirklich gut durch meinen Gedankendschungel geführt und schon recht bald konnte sie den Finger in die Wunde pieken. Plötzlich war mir total klar, worum es sich bei meinem Problem eigentlich wirklich dreht – allein das war schon mal mega!
Wir haben dann gemeinsam noch eine wunderschöne Visualisierung gemacht und ich habe mich gedanklich an einen Ort begeben, an dem meine Sozialphobie nicht existierte. Es war eine ganz erstaunliche Reise, denn dort war alles plötzlich ganz leicht und nett und freundlich und ich war ganz mutig und offen. Ich habe wildfremden Menschen ins Gesicht gelacht – und sie haben mich nicht gefressen, sondern einfach zurückgelächelt :-).
Carmen hat mir geholfen, diese Gedankenreise in meinem Kopf zu verankern und nun werde ich sie immer rauskramen können. Ich habe das Gefühl, es ist ein echter Anker, auf den ich mich in Zukunft stützen kann. Ich fühle mich ruhiger und mutiger. Gedanklich schaue ich in die fremden Gesichter, die mich anlächeln und ich traue mich. Offenheit statt Rückzug.
Danke Carmen! Das war wirklich ein schönes Gespräch. Ich bin gewachsen.

Der Verzicht nervt mich langsam

Eigentlich komme ich mit dem Speiseplan gut klar. Die Mahlzeiten finde ich lecker, der Shake zum Frühstück ist total praktisch und Suppe abends: es tut gut während des Schlafes nicht zu verdauen. Aber trotzdem geht mir der Verzicht langsam auf die Nerven. Ich träume immer noch von Käsebrot. Langsam wird es auch dringend.

Magic happens

Ich suche die ganze Zeit nach Veränderungen mit dem grossen Knall

“Puff, und aus dem Frosch wird eine Prinzessin”

so hatte ich mir das irgendwie vorgestellt!
…..und habe deshalb gar nicht die vielen kleinen Veränderungen gesehen, die sich langsam eingeschlichen haben.
Vor allem im Kopf – Ruhe und Fokus.
Es ist ein so tolles Gefühl, dass ich richtig ein bisschen Angst habe, dass es mir wir Sand zwischen den Finger davonrinnt, wenn ich wieder zum alten Gewohnheiten zurückkehre.

Fazit

Körperlicher Zustand
Endgewicht: 52,4 kg (Ich habe meine Frühstücks-Shakes verdoppelt da nicht abnehmen wollte)
Taillenumpfang: 79 cm

Seelenzustand
Gelassenheit, Fokus und Zuversicht

Positiv:

  • Meine Verdauung hat sich sehr schnell merklich verbessert
  • tiefer, erholsamer Schlaf
  • Es ist eine für mich ganz erstaunliche Gelassenheit eingekehrt. Und wenn man Gelassenheit ausstrahlt verändert sich sofort auch das Umfeld total positiv.
  • Ich hab einen wirklich flachen Bauch bekommen. Das gefällt mir.

Negativ:

  • Mit der Zeit hat es sich doch ganz schön nach Verzicht angefühlt. Ich war froh, als die drei Wochen vorbei waren.
  • Spontanität ist nicht so angesagt. Da das Thema recht komplex ist, und man listenkonforme Speisen nicht so aus dem Ärmel schütteln kann, fährt man am besten, wenn man sich strikt an den Plan hält.

Würde ich es wieder machen?
Ja, würde ich. Mir haben einige leckere Sachen echt gefehlt und meine Willenskraft wurde ziemlich auf die Probe gestellt, aber ich habe auch viele positive Veränderung im Austausch bekommen. Als ich erst einmal verstanden habe, dass ich nicht auf Veränderungen “Mit grossem Tusch” warten muss, sondern sich die Veränderungen eher leise “reinschleichen” war ich doch beeindruckt von der Vielzahl der positiven Veränderungen, die man in nur 3 Wochen so erlebt. Ich habe mir vorgenommen, einmal im Jahr den Detox zu wiederholen.

Und du? Bist da dabei?

Interessiert dich das Detoxprogramm? Ich habe mich ausführlich mit Fachliteratur zum Thema belesen, mir überall das Beste rausgepickt und mein eigenes Programm erstellt. Es ist ein Pdf zum downloaden (Erlaubt/Verbotenliste, Speiseplan für 21 Tage, alle Rezepte dazu und Info zum Morgen- und Abendritual) ausserdem gibt es ausführliche Videos, die das Programm genau erklären.

Mehr Informationen zu dem Programm findest du HINTER DIESEM LINK

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