Heute ist Weltbrustkrebstag
An alle KREBSSUPERHELDINNEN: Ihr seid toll!!
Das Leben hat sich verändert, aber wir geben nicht auf!
Vergesse niemals
Du bist nicht allein!
Vernetze dich! Verabrede dich! Rede drüber!
Die Unterstützung und Solidarität unter uns Krebssuperheldinnen ist grenzenlos und der Austausch tut einfach sehr, sehr gut.
Gern würde ich einen Raum schaffen, in dem wir unsere Geschichte erzählen können…
..ich fange einfach mal an und freue mich, wenn ihr im Kommentar eure Geschichte erzählen mögt.
Diagnose
Bei mir wurde der Krebs im Juli 2020 im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung gefunden. Der Arzt hat sofort eine Biopsie beantragt. Er hat noch versucht, gute Stimmung zu verbreiten, so nach dem Motto “muss ja gar nichts bedeuten, aber wir gehen lieber auf Nummer sicher” aber in seinem Gesicht hat man eigentlich schon gesehen, dass er wusste, was er da auf dem Bildschirm gesehen hat.
Im August kam dann die Diagnose: Hormonabhängiges, duktales Brust-Karzinom (13mm).
Erst sollte brusterhaltend operiert werden, aber die “Routineuntersuchung” eines benachbarten Knotens, den ich schon seit 7 Jahre in der Brust habe und der nie gewachsen ist hat sich dann (zur Überraschung aller) als weiteres Karzinom (23mm) herausgestellt.
Jetzt wurde mir nahegelegt, die Brust zu entfernen. Das Warten auf die OP war glaube ich die schlimmste Zeit.
Im September war es dann endlich soweit. Die Brust wurde entfernt und mir wurde gesagt “wenn die Lypmphknoten frei sind wird der sofortige Wiederaufbau begonnen”. Ich wusste, wird mit dem Wiederaufbau begonnen, wird eine Drainage gelegt.
Ich erinnere mich noch, im Aufwachraum – ich glaube ich konnte noch gar nicht richtig sprechen- hab ich die Schwester angesprochen “habe ich eine Drainage????”.
Sie guckt kurz auf meine Schläuche und sagt “Nö”
…erst viel später, als ich wacher wurde und mal unter die Bettdecke geguckt habe, habe ich sie entdeckt – eine Drainage
Jipieh” Die Lymphknoten sind frei
14 Tage bin ich mit dem Ding rumgelaufen, später habe ich mich nicht mehr so drüber gefreut, haha. Dann kam die Drainage endlich ab und ich konnte mich auch allgemein wieder besser bewegen.
In der Onkologie haben sie inzwischen auf das Ergebnis des Mamaprints gewartet um zu entscheiden, ob ich jetzt Chemo bekomme oder nicht. Ich fühlte mich immer besser, daher war ich mir sicher, ich krieg keine Chemo.
Wie bekloppt von mir, zu denken man könnte es irgendwie fühlen, ob man eine Chemo braucht.
Als meine Onkologin dann sagte ich bekomme Chemo war ich total geschockt. Da meine Lymphknoten frei waren und mein Tumor hormonabhängig ist (wir also anschliessend noch die Tamoxifen-Karte als Ass im Ärmel haben) hat sie es bei 4 Chemos belassen.
Zum Glück.
Ich habs recht gut weggesteckt, aber ich merkte schon, dass mein Körper von mal zu mal mehr abbaut.
Daher war ich echt froh, als nach 4x Schluss war.
Inzwischen hatte ich sogar schon meine zweite Brust-OP, der Expansor ist raus, Silikonprotese rein. Fühlt sich komisch an, aber sieht gut aus. Besser als vorher, um ehrlich zu sein. Nun fehlt mir nur noch die Brustwarze.
Der Plastische Chirurg ist mit einer Delle nicht ganz zufrieden, daher will er noch eine Eigenfetteinspritzung machen. In der selben OP. Wieder mit Vollnarkose. Puh, das hatte ich so nicht erwartet und habe eigentlich keine Lust mehr auf OP. Wenns nur um die Delle ginge würde ich es einfach abblasen, aber die Brustwarze, die will ich schon mitnehmen ?
..nun warte ich also wieder auf den Anruf. Ich denke es wird so Oktober/November, aber ist ja auch egal. Hat keine Eile.
Nun ist schon ein Jahr rum und ich hatte die ersten Nachsorge Termine.
Mamografie und Brustultraschall + Ultraschall der Axelhöhlen. Alles supi- ausatmen ? .
Ich hatte ausserdem einen Termin mit meiner Onkologin, sie hat mich noch mal abgetastet- sehr gut. Um so engmaschiger ich kontrolliert werde, umso besser gehts mir. Ausserdem hat sie ein Termin beim Gynäkologen beantragt, da gehe ich jetzt 1x im Jahr hin, denn Tamoxifen kann Nebenwirkungen haben, die sich auf die Gebärmutter auswirken. Ausserdem 1x im Jahr grosses Blutbild über meinen Hausarzt. Ich glaube, ich werde versuchen ihm die Untersuchung halbjährlich abzuluchsen.
Weitere screenings bekomme ich nicht. Meine Onkologin hält nicht viel von der Tumormarker Untersuchung im Blut (macht einen nur verrückt, da sie wegen allem möglichen ansteigen können) und auch nach Metastasen wird nicht aktiv gesucht. Sie setzt da mehr auf eine gute Kommunikation untereinander, immer schön mitteilen, wenn sich etwas komisch anfühlt. Alles andere ist eher Kopfarbeit. Ich weiss. Und ich denke auch, sie hat Recht. Aber manchmal ist es leichter gesagt als getan.
Aber im Moment ist es leicht und das, mit dem Gedanken machen über Sachen, die gerade nicht sind soll ich mir ja eh abgewöhnen.
Osteoporose
Ach, und eine Knochendichtemessung konnte ich ihr noch rausleiern. Das ist gut. Die künstlichen Wechseljahre und Tamoxifen sind auch nicht so toll für die Knochen, also will ich gern mal wissen, wie es gerade so steht, um meine Knochen. Da eine Osteoporose kaum rückgängig gemacht werden kann, ist Vorsorge hier super wichtig. Ich denke über einen Osteoporose – Workshop nach – würde dich das interessieren?
Und wie geht es mir sonst so? Mal so, mal so, aber meistens gut. Wenn ich von einer Frau höre, dass der Krebs wieder da ist kriege ich eine Krise..meist erhole ich mich aber recht schnell wieder.
Vor ca 15 Jahren hatte ich eine Eileiterschwangerschaft, die beinah schlimm ausgegangen währe. Jahre später hatte ich rückblickend gemerkt, dass ich eigentlich psychologische Hilfe gebraucht hätte. Nicht wegen der Fehlgeburt sondern wegen der Nah-Tod Erfahrung.
Diesmal will ich es besser machen- Psychoonkologin
Also bin ich Mitglied beim örtlichen Krebsverband geworden (und werde dort jetzt auch Vorträge zum Thema Krebsprävention und Ernährung geben) und habe nach deren psychologischen Angeboten gefragt. Ich hatte jetzt schon zwei Termine und ich kann es wirklich, wirklich empfehlen. Jedes Mal gehe ich mit irgendeinem neuen Denkansatz raus, der mir weiter hilft.
Ernährung zur Krebsprävention
Ich bin Ernährungsberaterin und habe eine Zusatzausbildung für ganzheitliche Gesundheit gemacht. Daher ist es für mich logisch, mich in der Prävention sehr auf die Ernährung zu konzentrieren. Da kann man selber echt viel machen. Es gibt keine Anti-Krebs-Diät, aber Mikrotumore kommen bei sehr vielen Menschen vor, werden aber meistens vom Immunsystem iliminiert. Daher dreht sich meine Ernährungsumstellung zwar auch um die Nahrungsmittel, die Antikrebspotential haben, aber mehr geht es darum, den Körper im Ganzen zu stärken. Wenn wir dem Immunsystem den Rücken frei halten ist es stark genug um auch bei uns in Zukunft die Mikotumore zu eliminieren. Davon bin ich überzeugt, und es ist auch mein grösstes Werkzeug gegen die Angst. Ich merke, dass mein Körper immer fitter wird, und damit fühle ich mich geschützter.
Der Weg dahin ist auf jeden Fall ein Prozess, bei dem man sich Zeit lassen muss und erkennen muss, dass zwei Schritte vor und einer zurück auch zum Ziel führen. Man muss sich einpendeln. Ich hatte schon total radikale Essensphasen, davon ist man dann ganz schnell genervt…dann bin ich ins andere Extrem geschlagen..und so langsam pendel ich mich ein und finde meinen Weg. Essen ist ein Thema, welches jetzt mehr Zeit in Anspruch nimmt. Das hat mich am Anfang sehr genervt und für viel Frust gesorgt…aber igendwann hab ich meine Einstellung dazu geändert und sehe es jetzt als “Selbstachtung”. Ich achte mich selbst, in dem ich mir die Zeit nehme mich um meine Gesundheit zu kümmern. Seit dem ist der Frust weg. (meistens ).
Was noch an Angst bleibt, damit muss ich lernen zu leben. Es wird mit der Zeit besser, sagen Betroffene. Man muss aber auch an sich arbeiten. Ich versuche mich daher seit der Diagnose auch mit Meditation und Qigong und so. Macht Spass, ist aber definitiv der Bereich, der mir am schwersten fällt.
Sport ist auch wichtig.
Meiner Meinung nach sind die drei grossen Säulen der Krebsprävention, die wir selber in dern Hand haben: Ernährung, Sport, Psyche. Ich habe angefangen zu joggen und hatte irgendwann die wahnwitzige Idee 2022 einen Halbmarathon zu laufen. Ob ich das schaffe? Keine Ahnung.
Im Moment läuft es nicht so rund. Am Anfang konnte ich mich langsam aber kontinuierlich steigern aber seit ein paar Wochen fühle ich mich als hätte mir jemand ein gigantisches Gummiband umgebunden. Mir geht es gut, aber alles ist irgendwie schwerer, kostet mehr Kraft.
Aber ich probiere es. Es ist immer gut, ein Ziel zu haben, und so jogge ich jetzt regelmässig. Ich habe eine Whatsapp Gruppe gegründet “Wir laufen dem Krebs davon – Halbmarathon 2022”. Also wenn du da mitmachen möchtest, kannst du dich gern bei mir melden!Ich habe in meinem Blog ausführlicher über das Thema “Mein Chemotagebuch” geschrieben und es kommt noch ein Bericht zur Kühlkappe, denn die habe ich benutzt und deshalb habe ich noch Haare.
Und jetzt du..
Und jetzt bist du dran . Los, gib dir einen Ruck. Es tut wirklich gut. Wie währe es, wenn du deine Geschichte hier im Kommentar hinterlässt. Oder in der Kommentarfunktion des Facebook Posts? Sehr gern können wir auch ein Zoom Video machen, welches ich aufzeichne und hier veröffentliche. Es macht anderen Mut, wir halten zusammen. Kontaktiere mich gern, ich bin für alles offen!
Vielen Dank, dass du bis hier gelesen hast! Deine Yvonne
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